XRechnung in SAP Business One: Der komplette Compliance-Guide 2025
Ab dem 1. Januar 2025 gilt in Deutschland die E-Rechnungspflicht für alle B2B-Geschäfte. Unternehmen müssen elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten können – ohne Ausnahmen. Dieser umfassende Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie SAP Business One für XRechnung und ZUGFeRD konfigurieren und die gesetzlichen Anforderungen sicher erfüllen.
Digitale Rechnungsprozesse: Die Zukunft der Buchhaltung beginnt 2025
🚨 KRITISCH: Handeln Sie jetzt! Ab dem 1. Januar 2025 müssen ALLE Unternehmen in Deutschland elektronische Rechnungen empfangen können. Wer nicht vorbereitet ist, riskiert Vorsteuerausschluss und Compliance-Probleme. Die Übergangsfristen für den Versand gelten nur bis Ende 2027!
Was ist die E-Rechnungspflicht und wen betrifft sie?
Mit dem Wachstumschancengesetz vom März 2024 hat Deutschland die verpflichtende elektronische Rechnung (E-Rechnung) für den inländischen B2B-Bereich eingeführt. Das Ziel: Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug und Schließung der Mehrwertsteuerlücke von rund 23 Milliarden Euro.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
💡 Definition E-Rechnung: Eine E-Rechnung ist eine Rechnung in einem strukturierten elektronischen Format (XML), das der europäischen Norm EN 16931 entspricht und eine automatisierte elektronische Verarbeitung ermöglicht. Eine PDF-Rechnung ist KEINE E-Rechnung!
Wen betrifft die E-Rechnungspflicht?
Die Pflicht gilt für alle Unternehmen, die steuerbare und steuerpflichtige Umsätze im Inland an andere Unternehmen (B2B) erbringen. Als inländisches Unternehmen gilt eines, das seinen Sitz, seine Geschäftsleitung oder eine am Umsatz beteiligte Betriebsstätte in Deutschland hat.
Betroffen: Alle B2B-Umsätze zwischen inländischen Unternehmern
Nicht betroffen: B2C-Umsätze (Geschäfte mit Endverbrauchern), grenzüberschreitende B2B-Umsätze, Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro, Fahrausweise
Kleinunternehmer: Von der Ausstellungspflicht befreit, müssen aber dennoch E-Rechnungen empfangen können!
Der Zeitplan: Von 2025 bis 2028
Die Einführung der E-Rechnungspflicht erfolgt schrittweise, um Unternehmen Zeit für die Umstellung zu geben:
1
Ab 1. Januar 2025: Empfangspflicht
SOFORT GÜLTIG – Keine Übergangsfristen!
Alle Unternehmen müssen in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Ein einfaches E-Mail-Postfach reicht technisch aus. Die Zustimmung des Empfängers ist nicht erforderlich!
⚠️ Achtung: Verweigert ein Empfänger die Annahme einer E-Rechnung, hat er kein Anrecht auf eine alternative Papierrechnung. Der Rechnungssteller hat seine Pflicht erfüllt, wenn er sich nachweislich um die Übermittlung bemüht hat.
2
2025 - 2026: Übergangsfrist für Versand
Übergangsregelung für Rechnungssteller
Für in den Jahren 2025 und 2026 ausgeführte B2B-Umsätze dürfen weiterhin Papier- und PDF-Rechnungen versendet werden. E-Rechnungen dürfen aber bereits ausgestellt werden!
Beispiel:
Rechnung vom 15.03.2025 → Papier/PDF noch erlaubt
Rechnung vom 15.03.2027 → Siehe nächste Stufe3
2027: Teilweise Versandpflicht
Umsatzabhängige Regelung
Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz (2026) über 800.000 Euro müssen für 2027 ausgeführte Umsätze E-Rechnungen versenden. Unternehmen unter dieser Grenze dürfen weiterhin Papier-/PDF-Rechnungen nutzen.
Alternative: EDI-Verfahren mit Zustimmung des Empfängers bleibt für alle erlaubt.
4
Ab 1. Januar 2028: Vollständige Pflicht
Keine Ausnahmen mehr
Ab 2028 müssen alle Unternehmen für inländische B2B-Umsätze E-Rechnungen versenden – unabhängig vom Umsatz. Papier- und PDF-Rechnungen sind dann nicht mehr zulässig.
✅ Best Practice: Starten Sie bereits 2025 mit E-Rechnungen! So nutzen Sie die Vorteile der Automatisierung frühzeitig und vermeiden Zeitdruck bei der Umstellung.
XRechnung vs. ZUGFeRD: Die beiden deutschen Standards
In Deutschland haben sich zwei Formate als Standards etabliert: XRechnung und ZUGFeRD. Beide erfüllen die europäische Norm EN 16931, unterscheiden sich aber in ihrer technischen Umsetzung.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick
Merkmal | XRechnung | ZUGFeRD |
|---|---|---|
Format | Reine XML-Datei (.xml) | Hybrid: PDF/A-3 mit eingebetteter XML (.pdf) |
Lesbarkeit | Nur maschinell (Viewer nötig) | Mensch UND Maschine lesbar |
Syntax | UBL und CII | Nur CII |
Primärer Einsatzbereich | B2G (Behörden) + B2B | B2B + B2C |
Entwicklung | KoSIT (Koordinierungsstelle IT-Standards) | FeRD (Forum elektronische Rechnung Deutschland) |
Dateigröße | Klein (~10-50 KB) | Größer durch PDF (~100-500 KB) |
Visuelle Darstellung | Erfordert Viewer oder ERP-System | Direkt im PDF-Reader sichtbar |
Implementierung | Technisch anspruchsvoller | Einfacher für Einsteiger |
XRechnung: Der Standard für Behörden
Die XRechnung wurde speziell für den Austausch zwischen Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern entwickelt. Seit November 2020 müssen alle Rechnungen an Bundesbehörden als XRechnung eingereicht werden.
XML (XRechnung-Beispiel) Kopieren
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<ubl:Invoice xmlns:ubl="urn:oasis:names:specification:ubl:schema:xsd:Invoice-2">
<cbc:ID>RE-2025-001</cbc:ID>
<cbc:IssueDate>2025-01-15</cbc:IssueDate>
<cbc:DueDate>2025-02-14</cbc:DueDate>
<cbc:InvoiceTypeCode>380</cbc:InvoiceTypeCode>
<cbc:DocumentCurrencyCode>EUR</cbc:DocumentCurrencyCode>
<cac:AccountingSupplierParty>
<cac:Party>
<cac:PartyName>
<cbc:Name>ZANORO IT-Consulting</cbc:Name>
</cac:PartyName>
<cac:PartyTaxScheme>
<cbc:CompanyID>DE123456789</cbc:CompanyID>
</cac:PartyTaxScheme>
</cac:Party>
</cac:AccountingSupplierParty>
<cac:InvoiceLine>
<cbc:ID>1</cbc:ID>
<cbc:InvoicedQuantity>10</cbc:InvoicedQuantity>
<cbc:LineExtensionAmount>1000.00</cbc:LineExtensionAmount>
<cac:Item>
<cbc:Name>SAP Business One Beratung</cbc:Name>
</cac:Item>
</cac:InvoiceLine>
</ubl:Invoice>💡 Gut zu wissen: XRechnungen sind für das menschliche Auge nicht lesbar. Sie benötigen einen Viewer oder ein ERP-System wie SAP Business One zur Darstellung. Die Finanzverwaltung bietet kostenlos einen Viewer unter elster.de an.
ZUGFeRD: Der Hybrid-Standard
ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) kombiniert das Beste aus beiden Welten: eine visuell darstellbare PDF-Rechnung mit eingebetteten strukturierten XML-Daten.
ZUGFeRD vereint PDF-Ansicht für Menschen mit XML-Daten für Maschinen
ZUGFeRD Profile im Überblick
MINIMUM: Minimale Rechnungsdaten (NICHT EN 16931-konform, daher nicht zulässig für E-Rechnung ab 2025!)
BASIC WL: Grundlegende Daten mit Positionsangaben (NICHT EN 16931-konform)
BASIC: Grunddaten ohne Positionen (nicht empfohlen)
COMFORT: Erweiterte Daten, Standard für B2B (EN 16931-konform ✅)
EXTENDED: Vollständigste Variante für komplexe Anforderungen
XRECHNUNG: ZUGFeRD im XRechnung-Standard (ab Version 2.1.1)
⚠️ Wichtig bei ZUGFeRD: Das hybride Format enthält sowohl PDF als auch XML. Bei Abweichungen zwischen beiden gilt ab 2025 der XML-Teil als maßgeblich – nicht mehr der PDF-Teil wie bisher!
Vorher vs. Nachher: Der Unterschied zur traditionellen Rechnungsstellung
❌ Traditionelle Rechnungsstellung (bis 2024)
PDF-Rechnung per E-Mail oder Papierversand
Manuelle Dateneingabe in ERP-System
Fehleranfällig durch Tippfehler
Zeitaufwändig: 5-15 Minuten pro Rechnung
Keine automatische Buchung möglich
Medienbrüche in der Verarbeitung
Hoher Archivierungsaufwand (Papier)
Schwierige Nachvollziehbarkeit
✅ E-Rechnung (ab 2025)
Strukturierte XML-Rechnung (XRechnung/ZUGFeRD)
Automatische Datenübernahme ins ERP
Fehlerminimierung durch Validierung
Schnell: 30-60 Sekunden pro Rechnung
Automatische Buchung mit Workflows
Medienbruchfreie Verarbeitung
Digitale revisionssichere Archivierung
Vollständige Transparenz und Nachverfolgbarkeit
✅ ROI-Potenzial: Studien zeigen, dass Unternehmen durch E-Rechnungen 60-80% der Bearbeitungskosten einsparen können. Bei 1.000 Eingangsrechnungen pro Jahr entspricht das einer Ersparnis von 15.000-30.000 Euro!
Peppol: Das europäische Netzwerk für E-Rechnungen
Peppol (Pan-European Public Procurement OnLine) ist ein internationales Netzwerk, das den standardisierten Austausch elektronischer Dokumente – insbesondere Rechnungen – ermöglicht. Was 2008 als EU-Projekt startete, ist heute ein globales Netzwerk mit Teilnehmern in über 40 Ländern.
Wie funktioniert Peppol?
Peppol funktioniert nach dem sogenannten 4-Corner-Model:
Das Peppol 4-Corner-Model: Sichere Verbindung über Access Points
1
Corner 1: Sender
Der Rechnungssteller erstellt die E-Rechnung in seinem ERP-System (z.B. SAP Business One) und sendet sie an seinen Access Point.
2
Corner 2: Access Point Sender
Der zertifizierte Peppol Access Point des Senders validiert die Rechnung und leitet sie über das sichere Peppol-Netzwerk weiter.
3
Corner 3: Access Point Empfänger
Der Access Point des Empfängers nimmt die Rechnung entgegen und stellt sie dem Empfänger bereit.
4
Corner 4: Empfänger
Der Rechnungsempfänger erhält die strukturierte E-Rechnung direkt in seinem ERP-System zur automatischen Verarbeitung.
Peppol-ID: Ihre eindeutige Adresse im Netzwerk
Jeder Teilnehmer im Peppol-Netzwerk benötigt eine eindeutige Peppol-ID. In Deutschland können Sie wählen:
Umsatzsteuer-ID:
9930:DE123456789(empfohlen für Unternehmen)Global Location Number (GLN):
0088:4012345000000Leitweg-ID:
0204:12345-ABC67-89(nur für Behörden)
💡 Empfehlung: Verwenden Sie Ihre Umsatzsteuer-ID als Peppol-ID. Das ist der am weitesten verbreitete Standard in Deutschland und erleichtert die Identifikation durch Geschäftspartner.
Vorteile von Peppol
Vorteil | Beschreibung | Nutzen |
|---|---|---|
Automatisierung | Machine-to-Machine Kommunikation | Keine manuelle Bearbeitung nötig |
Sicherheit | Verschlüsselte Übertragung via AS4 | Schutz vor Manipulation und Datenverlust |
Zustellbestätigung | Automatische Empfangsbestätigung | Rechtssichere Dokumentation |
Skalierbarkeit | Massenexport möglich | Tausende Rechnungen pro Tag |
Internationale Reichweite | 40+ Länder weltweit | Ein System für alle Märkte |
Keine Roaming-Gebühren | Kostenfreier Austausch zwischen Access Points | Planbare Kosten |
E-Rechnungen in SAP Business One implementieren
SAP Business One bietet verschiedene Möglichkeiten zur Implementierung von E-Rechnungen. Die Wahl der richtigen Lösung hängt von Ihren Anforderungen, dem Budget und der technischen Infrastruktur ab.
Option 1: Native SAP Business One Funktionalität
SAP Business One bringt in der deutschen Lokalisierung bereits Grundfunktionen für die E-Rechnungserstellung mit. Diese Lösung ist ideal für kleinere Unternehmen mit wenigen E-Rechnungen.
✅ Vorteile: Keine zusätzlichen Lizenzkosten, direkt in SAP B1 integriert, keine externe Software nötig
⚠️ Einschränkungen: Begrenzte Automatisierung, primär für XRechnung ausgelegt, Rechnungseingang muss manuell verarbeitet werden
SAP Business One - Grundkonfiguration Kopieren
/* Schritt 1: Grundeinstellungen konfigurieren */
Verwaltung → System-Initialisierung → Allgemeine Einstellungen
→ Reiter "Dokumente"
→ "Elektronische Rechnungen aktivieren" ✓
/* Schritt 2: XRechnung-Format konfigurieren */
Verwaltung → Einrichtung → Financials → Rechnungsausgabeformat
→ Format: "XRechnung 2.3.1" wählen
→ Syntax: "UBL" oder "CII" (je nach Anforderung)
→ Speichern
/* Schritt 3: Geschäftspartner-Stammdaten ergänzen */
Geschäftspartner → Geschäftspartner-Stammdaten
→ E-Mail-Adresse für E-Rechnungsversand hinterlegen
→ Optional: Leitweg-ID für Behörden-Kunden
→ Preferred E-Invoice Format: "XRechnung"
/* Schritt 4: XRechnung erstellen */
Vertrieb - A/R → Ausgangsrechnung
→ Rechnung normal erfassen
→ Menü: Layout → E-Rechnung erstellen
→ Format "XRechnung" wählen → Erstellen
→ XML-Datei wird generiert und gespeichertOption 2: Add-On Lösungen für erweiterte Funktionalität
Für Unternehmen mit höherem E-Rechnungsvolumen bieten spezialisierte Add-Ons deutlich mehr Komfort und Automatisierung:
Beliebte Add-On Lösungen:
cks.eINVOICE: Umfassende Lösung für XRechnung, ZUGFeRD, Rechnungseingang und -ausgang
CKS.ZUGFeRD: Spezialisiert auf ZUGFeRD-Format mit PDF-Visualisierung
B1ECM (ELO Integration): DMS-Integration für revisionssichere Archivierung
SAP Document Compliance: Enterprise-Lösung mit Peppol-Anbindung
⚙️
cks.eINVOICE - Die All-in-One Lösung
Das Add-On cks.eINVOICE bietet vollständige Unterstützung für XRechnung und ZUGFeRD mit automatischer Verarbeitung von Ein- und Ausgangsrechnungen. Besonderheit: Eingehende E-Rechnungen werden automatisch in SAP-Dokumente umgewandelt und sind sofort buchungsbereit.
✅ Automatische Format-Erkennung (XRechnung, ZUGFeRD, EDI)
✅ Integrierter Viewer für visuelle Darstellung
✅ Individuelle Profile pro Geschäftspartner
✅ Revisionssichere Archivierung
✅ Kostenlose Konfiguration mit cks.COCKPIT Tool
Option 3: Peppol-Anbindung über Access Point Provider
Für automatisierten, massentauglichen E-Rechnungsaustausch ist die Anbindung an das Peppol-Netzwerk die professionellste Lösung:
Peppol-Integration in SAP Business One Kopieren
/* Architektur-Übersicht: SAP B1 + Peppol */
┌─────────────────────────────────────────────────────────────┐
│ SAP Business One │
│ ┌──────────────┐ ┌──────────────┐ │
│ │ Ausgangs- │ │ Eingangs- │ │
│ │ rechnungen │ │ rechnungen │ │
│ └──────┬───────┘ └──────▲───────┘ │
│ │ │ │
└─────────┼─────────────────────┼─────────────────────────────┘
│ │
│ XML/UBL/CII │ XML
▼ │
┌─────────────────────────────────────────────────────────────┐
│ SAP Document Compliance (Cloud) │
│ ┌──────────────────────────────────────────────────────┐ │
│ │ - Format-Konvertierung (XRechnung/Peppol BIS) │ │
│ │ - Validierung nach EN 16931 │ │
│ │ - Routing und Zustellung │ │
│ └──────────────────────────────────────────────────────┘ │
└─────────────────────┬────────────────────▲──────────────────┘
│ │
│ AS4 Protocol │
│ (encrypted) │
▼ │
┌─────────────────────────────────────────────────────────────┐
│ Peppol Access Point │
│ (Zertifizierter Service Provider) │
│ ┌──────────────────────────────────────────────────────┐ │
│ │ - Peppol-ID Registrierung │ │
│ │ - Netzwerk-Routing │ │
│ │ - Zustellbestätigung │ │
│ │ - SLA-Management │ │
│ └──────────────────────────────────────────────────────┘ │
└─────────────────────┬────────────────────▲──────────────────┘
│ │
│ Peppol Network │
│ (global) │
▼ │
┌────────────────────────────────┐
│ Geschäftspartner weltweit │
│ (Unternehmen & Behörden) │
└────────────────────────────────┘Zertifizierte Peppol Access Point Provider in Deutschland:
ecosio: Globaler E-Invoicing Spezialist
Pagero: Skandinavischer Marktführer
Basware: Fokus auf Purchase-to-Pay
SEEBURGER: Deutscher Anbieter mit SAP-Spezialisierung
Comarch: Umfassende EDI- und E-Invoicing-Plattform
💡 Kosten: Peppol Access Point Services kosten typischerweise 50-200 EUR/Monat Grundgebühr plus 0,10-0,50 EUR pro versendeter/empfangener Rechnung. Bei höheren Volumina sind Flatrate-Modelle verfügbar.
Schritt-für-Schritt: XRechnung in SAP Business One einrichten
Diese Anleitung führt Sie durch die komplette Einrichtung der E-Rechnungsfunktionalität in SAP Business One (deutsche Lokalisierung, Version 10.0 oder höher).
⚠️ Voraussetzungen: SAP Business One Version 10.0 oder höher, Deutsche Lokalisierung, Service Pack aktuell installiert, Administrator-Rechte erforderlich
1
Systemeinstellungen aktivieren
Navigieren Sie zu Verwaltung → System-Initialisierung → Allgemeine Einstellungen
Wechseln Sie zum Reiter "Dokumente"
Aktivieren Sie die Option "Elektronische Dokumente aktivieren"
Klicken Sie auf "Aktualisieren"
✅ Hinweis: Diese Einstellung aktiviert die Basis-Funktionalität für E-Dokumente in SAP B1. Nach der Aktivierung erscheinen neue Menüoptionen in den Dokumenten.
2
XRechnung-Format konfigurieren
Gehen Sie zu Verwaltung → Einrichtung → Financials → Elektronische Rechnungen
Format: XRechnung 2.3.1 (aktuelle Version prüfen!)
Syntax: UBL (Universal Business Language) - empfohlen für Behörden
Alternative Syntax: CII (Cross Industry Invoice) - für B2B flexibler
Validierung: Automatische Validierung aktivieren ✓
Speicherort: Standardordner festlegen (z.B.
C:\SAP\XRechnungen)
Empfohlene Einstellungen:
┌────────────────────────────────────────┐
│ Format: XRechnung 2.3.1 │
│ Syntax: UBL │
│ Validierung: Automatisch ✓ │
│ Pfad: C:\SAP\XRechnungen\Ausgang │
│ Dateinamensschema: RE_{DOCNUM}_{DATE} │
└────────────────────────────────────────┘3
Stammdaten erweitern
Ergänzen Sie die Geschäftspartner-Stammdaten um E-Rechnungs-relevante Felder:
A) Eigene Unternehmensdaten
Verwaltung → Einrichtung → Allgemein → Unternehmensinformationen
Umsatzsteuer-ID korrekt hinterlegen (wird in XRechnung übertragen)
Bankverbindung vollständig (IBAN, BIC, Bankname)
E-Mail für E-Rechnungsversand
Optional: Peppol-ID registrieren
B) Kunden-Stammdaten
Geschäftspartner → Geschäftspartner-Stammdaten
E-Mail-Adresse für E-Rechnungsversand ✓
Umsatzsteuer-ID des Kunden (Pflicht für B2B!)
Für Behörden: Leitweg-ID im Format
99-AB12-CDBevorzugtes Format: XRechnung oder ZUGFeRD
💡 Leitweg-ID für Behörden: Fragen Sie bei Ihren Behörden-Kunden nach der Leitweg-ID. Diese ist zwingend erforderlich für die elektronische Rechnungsstellung an öffentliche Auftraggeber über die ZRE oder OZG-RE.
4
Erste XRechnung erstellen
Erstellen Sie Ihre erste elektronische Ausgangsrechnung:
Öffnen Sie Vertrieb - A/R → Ausgangsrechnung
Erfassen Sie die Rechnung wie gewohnt (Kunde, Positionen, Beträge)
Klicken Sie auf "Hinzufügen" um die Rechnung zu buchen
Öffnen Sie die gebuchte Rechnung erneut
Menü: Datei → Layout → Elektronische Rechnung erstellen
Format wählen: "XRechnung"
Klicken Sie auf "Erstellen"
Die XRechnung wird als XML-Datei im konfigurierten Speicherort abgelegt.
✅ Validierung: SAP Business One führt automatisch eine Validierung gegen den XRechnung-Standard durch. Bei Fehlern erhalten Sie eine detaillierte Fehlermeldung mit Korrekturhinweisen.
5
XRechnung versenden
Sie haben mehrere Möglichkeiten zum Versand:
Variante A: E-Mail-Versand (einfachste Methode)
1. XML-Datei aus Speicherort nehmen
2. Neue E-Mail an Kunden erstellen
3. XML-Datei als Anhang hinzufügen
4. Betreff: "E-Rechnung RE-2025-001"
5. Versenden
Hinweis: Bei E-Mail-Versand keine rechtssichere
Zustellbestätigung!Variante B: ZRE/OZG-RE Portal (für Behörden)
Besuchen Sie e-rechnung-bund.de
Login mit Elster-Zertifikat oder Benutzerkonto
XRechnung hochladen
Leitweg-ID des Empfängers eingeben
Senden → Empfangsbestätigung erhalten
Variante C: Peppol (professionelle Lösung)
Automatischer Versand über Peppol Access Point (erfordert Service-Vertrag mit Provider)
6
Eingangsrechnungen verarbeiten
Ab 1. Januar 2025 müssen Sie eingehende E-Rechnungen verarbeiten können:
Manuelle Verarbeitung (ohne Add-On):
XRechnung-XML von E-Mail/Portal herunterladen
Mit XRechnung-Viewer öffnen (z.B. ELSTER-Viewer)
Daten manuell in SAP B1 übertragen
Eingangsrechnung normal erfassen
XML-Datei revisionssicher archivieren (wichtig!)
⚠️ Archivierungspflicht: E-Rechnungen müssen in ihrem originalen XML-Format 10 Jahre lang unveränderbar archiviert werden. Ein Ausdruck reicht NICHT!
Automatisierte Verarbeitung (mit Add-On):
Mit Lösungen wie cks.eINVOICE werden eingehende XML-Rechnungen automatisch erkannt, validiert und als SAP-Dokument importiert. Die Daten werden direkt in die Felder übernommen und sind sofort buchungsbereit.
7
Monitoring und Qualitätssicherung
Überwachen Sie die E-Rechnungsprozesse kontinuierlich:
Prüfen Sie regelmäßig: Wurden alle Rechnungen als E-Rechnung versendet?
Validierungsfehler: Erstellen Sie einen Report für fehlgeschlagene E-Rechnungen
Archivierung: Stellen Sie sicher, dass alle XML-Dateien archiviert sind
Geschäftspartner-Daten: Halten Sie E-Mail-Adressen und IDs aktuell
SQL-Query: E-Rechnungsstatus prüfen Kopieren
-- Ausgangsrechnungen ohne E-Rechnung finden
SELECT
T0.DocNum AS 'Rechnungsnr',
T0.DocDate AS 'Datum',
T0.CardName AS 'Kunde',
T0.DocTotal AS 'Betrag'
FROM
OINV T0
WHERE
T0.DocDate >= '2025-01-01'
AND T0.CANCELED = 'N'
AND NOT EXISTS (
SELECT 1
FROM [@ELECTRONIC_DOCS] T1
WHERE T1.U_DocEntry = T0.DocEntry
)
ORDER BY
T0.DocDate DESCBest Practices für E-Rechnungen in SAP Business One
1. Datenqualität ist entscheidend
✅ Pflicht-Checkliste für Stammdaten:
Eigene USt-ID vollständig und korrekt ✓
Kunden-USt-ID bei allen B2B-Kunden ✓
E-Mail-Adressen aktuell und geprüft ✓
Bankverbindungen vollständig (IBAN, BIC) ✓
Leitweg-ID bei Behörden-Kunden ✓
Artikelbeschreibungen eindeutig und vollständig ✓
2. Testen Sie VOR dem Go-Live!
Erstellen Sie Testrechnungen mit verschiedenen Szenarien:
✓ Standard-Rechnung (mehrere Positionen, 19% USt)
✓ Rechnung mit gemischten Steuersätzen (7% und 19%)
✓ Gutschrift
✓ Rechnung mit Skonto
✓ Sammelrechnung für einen Monat
✓ Reverse-Charge-Rechnung (§13b UStG)
✓ Innergemeinschaftliche Lieferung (§4 Nr. 1b UStG)
💡 Validierungs-Tools: Nutzen Sie kostenlose Online-Validatoren wie den der KoSIT (xoev.de) um Ihre Test-XRechnungen zu prüfen!
3. Automatisierung schrittweise einführen
Empfohlene Roadmap für die Automatisierung:
Phase | Zeitraum | Maßnahmen | Ziel |
|---|---|---|---|
Phase 1 | Q4 2024 | Manuelle E-Rechnungserstellung für wenige Testkunden | Prozess verstehen |
Phase 2 | Q1 2025 | E-Rechnungsempfang einrichten, manuelle Verarbeitung | Compliance sichern |
Phase 3 | Q2-Q3 2025 | Add-On evaluieren und installieren, Pilotgruppe definieren | Teilautomatisierung |
Phase 4 | Q4 2025 | Rollout für alle Kunden, Schulungen, Workflows optimieren | Vollautomatisierung |
Phase 5 | 2026 | Peppol-Anbindung für Massendaten, internationale Expansion | Skalierung |
4. Schulen Sie Ihr Team
E-Rechnungen betreffen mehrere Abteilungen:
Buchhaltung: Rechnungsempfang, -prüfung, Archivierung
Vertrieb: Rechnungserstellung, Kundenanfragen
IT: Systemkonfiguration, Troubleshooting, Schnittstellen
Einkauf: Lieferantenmanagement, Bestellabwicklung
🎓
Kostenlose Schulungsressourcen
IHK-Webinare: Regelmäßige kostenlose Online-Seminare zur E-Rechnung
ELSTER-Portal: Video-Tutorials zur XRechnung
FeRD e.V.: Dokumentation und Best Practices zu ZUGFeRD
KoSIT: Technische Spezifikationen und Validator-Tools
5. Dokumentieren Sie Ihre Prozesse
Erstellen Sie eine interne Prozessdokumentation:
📋 Wer erstellt E-Rechnungen und wie?
📋 Wie werden eingehende E-Rechnungen verarbeitet?
📋 Wo werden XML-Dateien archiviert?
📋 Was tun bei Validierungsfehlern?
📋 Wie kommunizieren wir mit Kunden über E-Rechnungen?
📋 Notfall-Szenarien: Systemausfall, fehlerhafte Rechnungen
Häufige Probleme und Lösungen
Problem 1: XRechnung-Validierung schlägt fehl
🚨 Fehlermeldung: "BR-DE-1: Die Rechnung muss eine Umsatzsteuer-ID enthalten"
Lösung:
Prüfen Sie Verwaltung → Einrichtung → Allgemein → Unternehmensinformationen
Stellen Sie sicher, dass die Umsatzsteuer-ID korrekt im Format
DE123456789hinterlegt ist (keine Leerzeichen!)Prüfen Sie auch die Umsatzsteuer-ID des Kunden in den Stammdaten
XRechnung erneut erstellen
Problem 2: Kunde kann E-Rechnung nicht öffnen
⚠️ Symptom: Kunde meldet: "Ich kann die XML-Datei nicht lesen"
Lösung:
Empfehlen Sie dem Kunden den kostenlosen ELSTER-Viewer: elster.de/eportal/e-rechnung
Alternative: Kostenlose Online-Viewer wie
xrechnung-viewer.orgFür ZUGFeRD: PDF kann mit jedem PDF-Reader geöffnet werden
Problem 3: Peppol-ID wird nicht gefunden
🚨 Fehlermeldung: "Participant not found in SMP"
Lösung:
Prüfen Sie, ob die Peppol-ID korrekt formatiert ist:
9930:DE123456789Stellen Sie sicher, dass der Empfänger im Peppol-Netzwerk registriert ist
Bei Behörden: Verwenden Sie die Leitweg-ID statt der USt-ID:
0204:LEITWEG-IDKontaktieren Sie Ihren Peppol Access Point Provider bei anhaltenden Problemen
Problem 4: Archivierung nicht revisionssicher
🚨 Risiko: Bei Betriebsprüfung drohen Vorsteuerausschluss und Bußgelder!
Anforderungen an revisionssichere Archivierung:
✓ Unveränderbarkeit (keine nachträgliche Bearbeitung möglich)
✓ Vollständigkeit (alle E-Rechnungen lückenlos archiviert)
✓ Ordnungsmäßigkeit (systematische Ablage, auffindbar)
✓ Verfügbarkeit (10 Jahre lang zugreifbar)
✓ Maschinelle Auswertbarkeit (XML-Format muss lesbar bleiben)
Empfohlene Lösungen:
DMS-Integration: ELO, d.velop, DocuWare mit GoBD-Zertifizierung
SAP-Archivierung: SAP Data Archiving mit Legal Compliance Add-On
Cloud-Archivierung: Zertifizierte Anbieter wie Docusnap, DATEV
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Muss ich ab 2025 sofort E-Rechnungen versenden?
Nein! Für den Versand gelten Übergangsfristen bis Ende 2027 (bzw. 2026 für Unternehmen unter 800.000 EUR Umsatz). Sie MÜSSEN aber ab dem 1. Januar 2025 in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen!
Empfehlung: Beginnen Sie trotzdem frühzeitig mit dem E-Rechnungsversand, um die Prozesse zu etablieren und von den Effizienzvorteilen zu profitieren.
Kann ich weiterhin PDF-Rechnungen per E-Mail versenden?
Bis Ende 2026: Ja, PDF-Rechnungen sind im Rahmen der Übergangsfrist erlaubt.
2027: Nur noch für Unternehmen mit Umsatz unter 800.000 EUR.
Ab 2028: Nein, dann sind nur noch E-Rechnungen (XRechnung, ZUGFeRD) im B2B-Bereich zulässig.
Achtung: Eine PDF-Rechnung ist KEINE E-Rechnung! Sie erfüllt nicht die Anforderungen der EN 16931, da sie nicht strukturiert und maschinell verarbeitbar ist.
Was ist, wenn mein Kunde keine E-Rechnung empfangen kann?
Ab 2025 sind ALLE Unternehmen verpflichtet, E-Rechnungen empfangen zu können. Wenn ein Kunde die Annahme verweigert oder technisch nicht in der Lage ist, haben Sie trotzdem Ihre Pflicht erfüllt, wenn Sie sich nachweislich um die Übermittlung bemüht haben (z.B. Sendeprotokoll).
Der Kunde hat keinen Anspruch auf eine alternative Papier- oder PDF-Rechnung. Allerdings: In der Übergangsphase bis 2027 können Sie kulanzhalber noch PDF-Rechnungen senden.
Brauche ich einen teuren Peppol Access Point?
Nicht zwingend! Peppol ist eine Option, aber keine Pflicht. Für den Start können Sie E-Rechnungen auch per E-Mail versenden oder über Portale wie die ZRE (für Behörden) einreichen.
Peppol macht Sinn bei:
Hohem E-Rechnungsvolumen (>100 Rechnungen/Monat)
Vielen verschiedenen Empfängern
Internationale Geschäfte
Bedarf an automatisierter Zustellung mit Empfangsbestätigung
Kosten: Ab ca. 50-200 EUR/Monat plus 0,10-0,50 EUR pro Rechnung
Kann ich eine fehlerhafte E-Rechnung korrigieren?
Ja! Eine fehlerhafte E-Rechnung kann durch eine berichtigte E-Rechnung ersetzt werden. Die Berichtigung muss ebenfalls als E-Rechnung erfolgen und eindeutig auf die ursprüngliche Rechnung verweisen.
Die Berichtigung wirkt auf den Zeitpunkt der ursprünglichen Rechnung zurück, wenn sie die Voraussetzungen erfüllt. Wichtig: Dokumentieren Sie die Berichtigung sorgfältig!
Betrifft die E-Rechnungspflicht auch Kleinbetragsrechnungen?
Nein! Kleinbetragsrechnungen bis 250 EUR (Bruttobetrag) sind von der E-Rechnungspflicht ausgenommen. Sie dürfen weiterhin als Papier- oder PDF-Rechnung ausgestellt werden.
Beispiele: Tankquittungen, Parkscheine, kleine Bewirtungsbelege.
Achtung: Entscheidend ist der Gesamtbetrag der Rechnung. Wenn der Bruttobetrag 250 EUR überschreitet, muss eine E-Rechnung erstellt werden!
Muss ich als Kleinunternehmer (§19 UStG) E-Rechnungen ausstellen?
Nein! Kleinunternehmer sind von der E-Rechnungs-Ausstellungspflicht befreit.
ABER: Sie müssen trotzdem in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen! Die Empfangspflicht gilt für ALLE Unternehmen ohne Ausnahme.
Wie funktioniert E-Rechnung bei Dauerrechnungen (z.B. Miete)?
Für vor dem 1. Januar 2027 als sonstige Rechnung (PDF/Papier) erstellte Dauerrechnungen besteht keine Pflicht, zusätzlich eine E-Rechnung auszustellen, solange sich die Rechnungsangaben nicht ändern.
Ab 2028 müssen auch Dauerrechnungen als E-Rechnung ausgestellt werden. Tipp: Nutzen Sie Sammelrechnungen (monatlich) im E-Rechnungsformat.
Welches Format soll ich wählen: XRechnung oder ZUGFeRD?
Das hängt von Ihren Empfängern ab:
Behörden: XRechnung ist Pflicht (oder ZUGFeRD Profil "XRechnung")
B2B-Kunden: ZUGFeRD ist oft nutzerfreundlicher, da PDF + XML
Internationale Kunden: Peppol BIS Billing 3.0
Idealerweise: Unterstützen Sie beide Formate und fragen Sie Ihre Kunden nach deren Präferenz. Mit modernen Add-Ons können Sie beide Formate problemlos generieren.
Was passiert, wenn ich die E-Rechnungspflicht nicht erfülle?
Die Konsequenzen sind ernst:
Vorsteuerausschluss: Wenn Sie keine ordnungsgemäße E-Rechnung ausstellen, kann der Empfänger keine Vorsteuer abziehen!
Ordnungswidrigkeit: Nichteinhaltung kann mit Bußgeldern geahndet werden
Betriebsprüfung: Bei fehlender Archivierung droht Nachversteuerung
Geschäftsbeziehungen: Kunden werden Geschäftsbeziehungen überdenken, wenn sie durch fehlerhafte Rechnungen Vorsteuerausschluss riskieren
Checkliste: Sind Sie bereit für die E-Rechnung?
Nutzen Sie diese Checkliste, um Ihre Vorbereitung zu überprüfen:
💡 Selbsttest: Drucken Sie diese Checkliste aus und haken Sie ab, was bereits erledigt ist!
Technische Vorbereitung
☐ SAP Business One Version 10.0 oder höher installiert
☐ Deutsche Lokalisierung aktiv
☐ Aktuelles Service Pack eingespielt
☐ E-Rechnungsfunktion in SAP B1 aktiviert
☐ XRechnung-Format konfiguriert
☐ Test-E-Rechnung erfolgreich erstellt und validiert
☐ Archivierungslösung implementiert (DMS/Cloud)
☐ E-Mail-System für Versand konfiguriert
Stammdaten & Prozesse
☐ Eigene Umsatzsteuer-ID in System korrekt hinterlegt
☐ Bankverbindung vollständig (IBAN, BIC, Bankname)
☐ Kunden-Umsatzsteuer-IDs bei allen B2B-Kunden gepflegt
☐ E-Mail-Adressen bei allen Kunden aktualisiert
☐ Leitweg-IDs bei Behörden-Kunden hinterlegt
☐ Artikelstammdaten geprüft (vollständige Beschreibungen)
☐ Prozessdokumentation erstellt
☐ Workflow für Eingangsrechnungen definiert
Team & Organisation
☐ Schulungen für Buchhaltung durchgeführt
☐ Schulungen für Vertrieb durchgeführt
☐ IT-Team mit E-Rechnungsthematik vertraut
☐ Ansprechpartner für E-Rechnungen definiert
☐ Support-Prozess für Kunden-Anfragen etabliert
Optionale Erweiterungen
☐ Add-On evaluiert (cks.eINVOICE, etc.)
☐ Peppol Access Point geprüft
☐ ZUGFeRD zusätzlich zu XRechnung implementiert
☐ Automatisierung für Rechnungseingang geplant
Compliance & Rechtliches
☐ GoBD-Konformität der Archivierung sichergestellt
☐ Datenschutz-Konzept für E-Rechnungen erstellt
☐ Vertrag mit Archivierungsanbieter/DMS vorhanden
☐ Backup-Strategie für XML-Dateien definiert
☐ Notfall-Plan für Systemausfälle erstellt
✅ Ergebnis:
20+ Punkte abgehakt: Sehr gut! Sie sind bereit für 2025.
15-19 Punkte: Guter Fortschritt, noch einige Lücken zu schließen.
10-14 Punkte: Es besteht Handlungsbedarf! Priorisieren Sie die offenen Punkte.
Unter 10 Punkte: Dringender Handlungsbedarf! Holen Sie externe Unterstützung.
Nützliche Ressourcen und weiterführende Informationen
📚
Offizielle Dokumente & Guidelines
BMF-Schreiben vom 15.10.2024: Verwaltungsauffassung zur E-Rechnung (bundesfinanzministerium.de)
FAQ des BMF: Häufigste Fragen zur E-Rechnungspflicht (FAQ E-Rechnung)
KoSIT XRechnung: Technische Spezifikationen und Validator (xeinkauf.de/xrechnung)
FeRD e.V.: ZUGFeRD-Dokumentation und Downloads (ferd-net.de)
🛠️
Kostenlose Tools & Viewer
ELSTER E-Rechnungs-Viewer: Kostenlose Visualisierung (elster.de/eportal/e-rechnung)
XRechnung Validator: Prüfung auf Konformität (xoev.de)
ZUGFeRD-Viewer: Mustang Project (mustangproject.org)
Peppol Directory: Access Point Provider finden (peppol.org)
🎓
Schulungen & Webinare
IHK-Webinare: Regelmäßige kostenlose Online-Seminare zur E-Rechnung
DATEV-Seminare: Speziell für Steuerberater und deren Mandanten
SAP Training: Offizielle SAP Business One E-Rechnungs-Schulungen
Bundesverband E-Rechnung: Workshops und Informationsveranstaltungen
🤝
SAP Business One Partner & Add-On Anbieter
CK. Solutions GmbH: cks.eINVOICE und cks.ZUGFeRD Add-Ons
bob Systemlösungen: E-Rechnungs-Integration und Peppol-Anbindung
Business One Beratung: Beratung und Implementierung
iCore Software: B1 Usability Package mit E-Rechnungs-Features
Die E-Rechnungspflicht ist keine Last, sondern eine Chance. Unternehmen, die jetzt konsequent digitalisieren, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil durch schnellere Prozesse, geringere Kosten und bessere Cashflow-Steuerung.
— Dr. Martin Schöneich, Bundesverband E-Rechnung
Fazit: Jetzt handeln und profitieren!
Die E-Rechnungspflicht ab 2025 markiert einen Wendepunkt in der deutschen Unternehmenslandschaft. Was zunächst als regulatorische Hürde erscheinen mag, ist in Wahrheit ein Katalysator für die dringend notwendige Digitalisierung von Buchhaltungsprozessen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
✅ Empfangspflicht ab 1. Januar 2025 – Keine Ausnahmen, keine Übergangsfristen!
✅ Versandpflicht gestaffelt bis 2028 – Nutzen Sie die Übergangszeit klug
✅ XRechnung und ZUGFeRD sind die beiden deutschen Standards
✅ SAP Business One bietet native Unterstützung – Add-Ons erweitern die Funktionalität deutlich
✅ Peppol vereinfacht den Massenversand – Investition lohnt sich ab ca. 100 Rechnungen/Monat
✅ ROI innerhalb von 6-12 Monaten durch Prozessautomatisierung möglich
🎯 Unsere Empfehlung: Starten Sie JETZT mit der Implementierung, auch wenn Übergangsfristen gelten. Je früher Sie beginnen, desto besser können Sie Ihre Prozesse optimieren und desto mehr profitieren Sie von den Effizienzgewinnen.
Ihr nächster Schritt
Beginnen Sie noch heute mit der Vorbereitung:
Woche 1: System-Check und Stammdaten-Pflege
Woche 2: Test-E-Rechnung erstellen und validieren
Woche 3: Add-On evaluieren (falls nötig)
Woche 4: Team schulen und Prozesse dokumentieren
Ab 2025: Live-Betrieb mit kontinuierlicher Optimierung
💼
Benötigen Sie Unterstützung bei der Implementierung?
Als SAP Business One Solution Architect mit fast 20 Jahren Erfahrung unterstütze ich Sie bei:
✓ Konzeption Ihrer E-Rechnungs-Strategie
✓ Konfiguration von SAP Business One für XRechnung/ZUGFeRD
✓ Add-On Evaluierung und Implementierung
✓ Peppol-Anbindung und Prozessautomatisierung
✓ Schulung Ihres Teams
✓ Compliance-Check und GoBD-konforme Archivierung
Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Beratungsgespräch:
Michael | ZANORO IT-Consulting
E-Mail: kontakt@zanoro.de
Web: zanoro.de/de
Geschrieben mit Expertise aus 20 Jahren SAP Business One Consulting | Zuletzt aktualisiert: Januar 2025
Disclaimer: Dieser Artikel bietet allgemeine Informationen und ersetzt keine individuelle Rechts- oder Steuerberatung. Bitte konsultieren Sie bei spezifischen Fragen Ihren Steuerberater oder SAP-Partner.
Tags: XRechnung, SAP Business One, E-Rechnung, ZUGFeRD, Peppol, E-Rechnungspflicht 2025, SAP B1, Compliance, Digitalisierung, Buchhaltung, ERP, EN 16931, Wachstumschancengesetz
Kategorie: SAP Business One, Compliance, Digitalisierung
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